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Lukas & Pichler: "FREMDE (teeren &) FEDERN"

In ihrem neuen Programm entfalten Leo Lukas & Simon Pichler eine illustrierte Weltgeschichte der Komik. Dabei garnieren sie historisch Gesichertes locker, um nicht zu sagen: knusprig-prickelnd mit eigenen Interpretationen. Erstmals setzen sie auch Projektionen ein, unterstützt vom begnadeten Zeichner Jörg Vogeltanz und von Franz Alexander Langer als "virtueller Pianist" und zusätzliche Gesangsstimme.

Die steirischen Erzfreunde pflücken FREMDE FEDERN aus mehr als vier Jahrtausenden. Denn zeitlos aktuell ist das Bestreben, Schicksalsschläge mit Humor zu ertragen. Ebenso zeitlos aktuell sind Themen wie Zukunftsangst, Fremdenfeindlichkeit und der diese schürende Populismus.

Bereits im Buch Exodus der Bibel findet sich z.B. das Vorurteil, Zugewanderte wären faul - und würden trotzdem den Einheimischen die Arbeitsplätze wegnehmen. Humoristisch-obszöne Beleidigungen der Ahnenreihe sind auf einer ägyptischen Stele aus dem 8. Jh. v. Chr. zu lesen. Auch Shakespeares Drama "Timon von Athen" (ca. 1605) enthält einen, wohl schon damals "klassischen" Witz der Sorte "Deine Mutter ..."

Einen weiteren Bogen haben selbst diese zwei Urgesteine der öst. Kabarettszene noch nie gespannt: von den Standup-Clubs des griechischen Altertums über u.a. chinesische und persische Witzbücher bis zum zeitgenössischen - in Wahrheit uralten - Rap und Poetry Slam. Die globalen Wurzeln der afro-amerikanischen "Dirty Dozens" werden ebenso gewürdigt wie "kracherte" alpine Gstanzln. Meilensteine von Kurt Tucholsky, Karl Valentin, Gerhard Bronner und Georg Kreisler kommen vor, aber auch kaum bekannte Kleinode.

(Unter uns: Lukas & Pichler werden sich nicht daran hindern lassen, außerdem das eine oder andere, brandneue eigene Werk beizusteuern.)

 

LEO LUKAS & SIMON PICHLER
"FREMDE (teeren &) FEDERN"
Wien Premiere 14.9. Kabarett Niedermair