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Interview: Lainer & Aigner

Günther Lainer und Ernst Aigner können auf zwei sehr erfolgreiche Programme zurückblicken, geben aber zu: Über etwas so Lustiges wie die katholischen Kirche Kabarett zu machen, ist keine große Kunst. Sondern Kleinkunst. Deshalb wenden sie sich in ihrem neuen Programm "Frühling, Sommer, Ernst und Günther" einem wirklich ernstem Thema zu: Dem Humor!

BENEFIZ für den Verein "Zu-flucht"
21.9.2016, AK Linz um 20.00 Uhr

Wien-Premiere
15.10.2016, GLOBE um 19.30 Uhr

 

Wir haben Lainer & Aigner getroffen und ihnen einige Fragen gestellt:

inskabarett: Zwei Kabarett-Gastarbeiter aus Oberösterreich im Globe. Schon nervös?

Günther Lainer: Jetzt noch nicht. Aber spannend ist es sicher.

inskabarett: Wie ist das mit dir, Ernst. Das erste Mal in Wien?

Ernst Aigner: Nein. Als Kind war ich schon einmal mit meinen Eltern da. Im Prater. Nein, Spaß beiseite. Ich kenne Wien eigentlich recht gut, hab hier studiert, meine beiden Söhne leben hier. Aber nach so vielen Jahren in der Provinz erstmals hier aufzutreten ist schon etwas sehr Spezielles. Freut mich sehr. 

inskabarett: Und wie ist es für dich, Günther? Du bist ja durch deine Auftritte im Fernsehen schon überregional bekannt. 

Günther Lainer: Richtig. Außerdem habe ich schon einige Globe-Erfahrung. Ich spiele ja in Niavaranis „Romeo und Julia“ eine tragende Rolle. 

inskabarett: Welche? 

Günther: Den Balkon. Nein, Blödsinn: Die Rolle des Grafen Paris. Aber auch für mich ist es super, dass ich einmal in Wien zeigen kann, worin mein kabarettistisches Hauptprogramm besteht. 

inskabarett: Seit wann gibt’s euch als Duo? 

Ernst: Kennengelernt haben wir uns 2004 bei einer Großveranstaltung für Religionslehrer. Ich übe ja diesen ehrenwerten Beruf nach wie vor aus, und Günther hat auch ein paar Jahre im Weinberg des Herrn gearbeitet. Damals ging es um ein Jubiläum eines pädagogischen Instituts, und ich durfte die Vorstellung moderieren. Aufgetreten sind Leute, die neben dem Unterricht noch Lust hatten, auf die Bühne zu gehen. Sänger, Zauberer, Musiker aller Art, und eben auch der Clown und Jongleur GAUSL, Günther aus Linz. Besser bekannt als Günther Lainer. 

Günther: Und damals tauchte die Idee auf, Kabarett zu machen über die Katholische Kirche. Eine wirklich spannende Sache, für Ernst gar nicht ohne Risiko. Für mich war das nicht so schlimm. Ich war damals schon eine Zeitlang Profi als Komiker. Manche haben sich gewundert und gefragt: Wie kann man heute Katholik sein und gleichzeitig Kabarettist? Unsere Antwort war die Gegenfrage: Wie kann man heute noch Katholik sein ohne Kabarettist zu sein? 

Ernst: Die Sache hat jedenfalls großartig funktioniert. Drei Jahre lang spielten wir „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Flaschen“. Und dann fünf Jahre lang die „Aktion Schaf“. In ganz Oberösterreich und Umgebung. Praktisch ohne Werbung, nur durch Mundpropaganda. Wir haben wirklich alle heißen Eisen rücksichtslos angepackt, und siehe da: Unsere Hauptkunden waren katholische Pfarren. Aber nach acht Jahren aber war es Zeit, ein anderes Thema zu suchen. 

inskabarett: Der Titel des aktuellen Programmes lässt vieles offen. Worum geht es bei „Frühling, Sommer, Ernst und Günther“? 

Günther: Naja, erstens ist es ein lässiger Reim, und zweitens erzählen wir von unseren Erlebnissen während eines erfundenen Sabbatjahres.

Ernst: Es geht um Humor. Wir zeigen auf der Bühne, was ein Kabarettist mit dem Humor macht, wenn er nicht auf der Bühne steht.

inskabarett: Alles klar. Abschließend an dich, Günther, die Frage: Was schätzt du besonders an deinem Partner Ernst Aigner? 

Günther: Ich schätze an Ernst, dass er trotz seines Berufes, der nicht immer lustig ist, seinen Humor nicht verloren hat. Besser noch, dass er vieles von der witzigen Seite betrachtet. Was ich auch sehr an ihm mag sind seine musikalischen Fähigkeiten. Er hat mich davon überzeugt, dass ich auch gut singen kann. Und ich mag sehr, dass er sich auf etwas Neues mit mir eingelassen hat. In seinem Alter ist das keine Selbstverständlichkeit. 

inskabarett: Und dieselbe Frage an dich, Ernst: Was taugt dir an Günther Lainer besonders? 

Ernst: Das sag ich jetzt ganz ohne Seitenblick auf Äußerlichkeiten: Seine Leichtigkeit. Er hat wirklich die natürliche Fähigkeit, den kompliziertesten und schwierigsten Dingen die Schwere zu nehmen. Und das ist für einen Menschen wie mich, der sich auch gerne in einen ernsthaften und stressigen Beruf reinschmeißt, ungemein angenehm und belebend. 

inskabarett: Eine abschließende Frage an euch als Religionslehrer bzw. Ex-Religionslehrer: Gibt es noch eine spezielle Frohe Botschaft, die ihr den Menschen mitgeben möchtet? 

Ernst: Locker bleiben, aber nicht lockerlassen.

Günther: Wein auf Bier, das rat ich dir. Bier auf Wein, das rat ich dir! 

inskabarett: Danke fürs Gespräch!